Käse in der Schwangerschaft – darauf solltest du achten

Appetit auf Käse in der Schwangerschaft? Kein Problem, solange du weißt, welche Sorten die richtigen sind. Worauf du achten solltest, welche Käsesorten dir und deinem Baby gut tun und welche du vom Speiseplan streichen solltest – die wichtigsten Infos zu Käse in der Schwangerschaft.

Teile deinen Käsemoment
Teilen
Käse in der Schwangerschaft
Inhalt
  • Ernährung in der Schwangerschaft – das solltest du wissen
  • Wie sollten sich Schwangere konkret ernähren?
  • Käse enthält wichtige Nährstoffe für Schwangere
  • Käse als Kalzium- und Proteinquelle in der Schwangerschaft
  • Käse in der Schwangerschaft: Diese Sorten sind erlaubt
  • Rohmilchkäse in Schwangerschaft meiden
  • Auf diese Käsesorten sollten Schwangere verzichten
  • Sinnvolle Vorsichtsmaßnahmen für Käsekonsum in Schwangerschaft

Ernährung in der Schwangerschaft – das solltest du wissen

Sich möglichst ausgewogen zu ernähren, ist in der Schwangerschaft von entscheidender Bedeutung für die Gesundheit von Mutter und Kind. Die richtige Ernährung in der Schwangerschaft legt den Grundstein für die optimale Entwicklung des Babys und seine spätere Gesundheit, außerdem unterstützt sie das Wohlbefinden der werdenden Mutter. Wichtig zu wissen: Werdende Mütter haben einen erhöhten Bedarf an bestimmten Vitaminen und Mineralstoffen, während der Energiebedarf nur geringfügig ansteigt.

Besonders wichtig sind:

  • Folsäure: Das wasserlösliche Vitamin trägt zur Zellteilung bei und ist für die gesunde Entwicklung des Babys unerlässlich.
  • Eisen: Das Spurenelement ist an vielen Stoffwechselprozessen beteiligt und von großer Bedeutung für die Blutbildung und Sauerstoffversorgung.
  • Kalzium: Der Mineralstoff unterstützt die Knochenbildung des Kindes.
  • Vitamin B12:  Das Vitamin ist wichtig für die Blutbildung und den Nervenstoffwechsel und entscheidend für das Wachstum und Entwicklung des Kindes.

Wie sollten sich Schwangere konkret ernähren?

Es ist ratsam, auf eine Kombination aus pflanzlichen und tierischen Proteinquellen zu achten und hoch verarbeitete Lebensmittel zu reduzieren. Schwangeren wird empfohlen, täglich mindestens fünf Portionen buntes Obst und Gemüse zu sich zu nehmen. Weiterhin ist es sinnvoll, einfache Kohlenhydrate durch Vollkornprodukte zu ersetzen. Empfehlenswert sind zudem mageres Fleisch, Fisch und pflanzliche Eiweißquellen (etwa Hülsenfrüchte) und Milchprodukte wie Käse als Kalziumlieferanten. Wichtig ist es auch, während der Schwangerschaft ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, am besten in Form von Wasser. Süßigkeiten und zuckerhaltige Getränke sollten sparsam konsumiert werden, Alkohol gar nicht.

Eine gesunde Ernährung während der Schwangerschaft ist also nicht kompliziert, erfordert aber Bewusstsein und Planung. Immerhin bildet sie die Grundlage für einen guten Start ins Leben des Babys und kann sich langfristig positiv auf die Gesundheit von Mutter und Kind auswirken. Bei Unsicherheiten sollten Schwangere Rücksprache mit ihrem Arzt oder einer Ernährungsberatung halten.

Käse enthält wichtige Nährstoffe für Schwangere

Viele Schwangere kennen das: Plötzlich haben sie Appetit auf ein ganz bestimmtes Lebensmittel – wie etwa auf Käse. Das ist auch kein Problem, wenn man weiß, worauf zu achten ist. Denn Käse ist während der Schwangerschaft ein wichtiges Lebensmittel, da er viele wertvolle Nährstoffe liefert.

  • Kalzium ist gut für den Knochenaufbau und die Zahnentwicklung des Babys.
  • Eiweiß unterstützt die Organfunktion und den Muskelaufbau.
  • Vitamin B12 fördert Blutbildung und den Nervenstoffwechsel.
  • Darüber hinaus enthält Käse Mineralstoffe wie Phosphor und Zink, die zur optimalen Entwicklung des Kindes beitragen.

Gut zu wissen: Allerdings sollten Schwangere bei der Auswahl vorsichtig sein und auf Hygiene achten, um Infektionsrisiken zu vermeiden. Und: Finger weg von Rohmilchkäse!

Käse als Kalzium- und Proteinquelle in der Schwangerschaft

Käse stellt in der Schwangerschaft eine wertvolle Nährstoffquelle dar und spielt eine wichtige Rolle in der Ernährung. Er liefert vor allem zwei essenzielle Nährstoffe in hoher Konzentration: Kalzium und Proteine.

  • Kalzium spielt eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung der Knochen und Zähne des ungeborenen Kindes. Neben Milchprodukten zählen auch diese Lebensmittel zu wichtigen Kalzium-Lieferanten: Nüsse und Gemüsesorten wie Brokkoli, Grünkohl oder Rucola.
  • Proteine sind für das Wachstum und die Entwicklung des ungeborenen Babys von grundlegender Bedeutung. Sie dienen als Bausteine für Zellen, Gewebe und Organe. Käse enthält hochwertiges Eiweiß, das dem erhöhten Proteinbedarf in der Schwangerschaft entgegenkommt.

Käse in der Schwangerschaft: Diese Sorten sind erlaubt

Viele werdende Mütter sind verunsichert, was das Thema Käse in der Schwangerschaft angeht. Doch viele Käsesorten können unbesorgt konsumiert werden. Folgende Käsesorten gelten in der Schwangerschaft als unbedenklich:

  • Hartkäse: Emmentaler, Gruyère, Manchego, Cheddar, Parmesan – jedoch sollte jeweils die Rinde vor Verzehr entfernt werden
  • Schnittkäse: Gouda, Edamer, Butterkäse, Leerdammer, Tilsiter – auch hier sollte jeweils die Rinde vor Verzehr entfernt werden
  • Frischkäse: Industriell verpackter Frischkäse, Hüttenkäse, Ricotta, Mascarpone
  • Weitere Käsesorten aus pasteurisierter Milch: Feta, Mozzarella (jeweils abgepackt), Back-Camembert

Diese Käsesorten sind aus pasteurisierter Milch hergestellt oder durch lange Reifezeiten sicher. Pasteurisierte Milch wird so stark erhitzt, dass Krankheitserreger nicht überleben können. Schwangere können unbedenklich alle harten, festen Käsesorten aus wärmebehandelter Milch essen, solange sie vorher ggf. die Rinde entfernt haben.

Rohmilchkäse in Schwangerschaft meiden

Für Rohmilchkäse wird die Milch nur auf maximal 40 Grad erhitzt. Das reicht nicht aus, um mögliche Keime abzutöten. Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollten Frauen deshalb auf Rohmilch und Rohmilchprodukte verzichten. Frischer Weichkäse aus Rohmilch kann gesundheitsgefährdende Keime wie beispielsweise Listerien enthalten. Diese Bakterien können Listeriose verursachen, eine Infektionskrankheit mit grippeähnlichen Symptomen, die für Schwangere und das ungeborene Baby gefährlich sein können.

Stattdessen solltet ihr auf pasteurisierte Käsesorten zurückgreifen, die als sicher gelten. Eine Ausnahme ist lang gereifter Hartkäse aus Rohmilch. Wegen seiner langen Reifezeit enthält er in der Regel keine unerwünschten Mikroorganismen.

Gut zu wissen: Lebensmittel, die aus Rohmilch hergestellt wurden und während der Herstellung nicht erhitzt wurden, müssen entsprechend mit der Aufschrift „mit Rohmilch hergestellt“ gekennzeichnet sein.

Auf diese Käsesorten sollten Schwangere verzichten

Schwangere sollten folgende Käsesorten besser meiden:

  • Schnitt- und Weichkäse aus Rohmilch
  • Blauschimmelkäse (Roquefort, Gorgonzola)
  • eingelegter Käse aus offenen Gefäßen (Feta, Schafskäse, Mozzarella)
  • Sauermilchkäse (wie Harzer Käse)
  • Weichkäse mit Rotschmiere (erkennbar an der klebrigen Oberfläche, dazu zählen Munster, Limburger, Romadur etc.)
  • Weißschimmelkäse (Camembert, Brie etc.) 
  • Vorgefertigter Reibekäse wenn er nicht zum Überbacken genutzt wird

Sinnvolle Vorsichtsmaßnahmen für Käsekonsum in Schwangerschaft

Käse in der Schwangerschaft – diese Vorsichtsmaßnahmen solltest du beachten:

  • Auf Rohmilchkäse grundsätzlich verzichten, außer bei sehr lang gereiften Hartkäsesorten.
  • Die Käserinde immer entfernen, da sich hier Keime ansiedeln können.
  • Auf offen gelagerten Käse an Salat- oder Frischetheken sollten Schwangere verzichten, da sich hier unter Umständen Keime bilden können.
  • Vorsicht bei veganen Käsealternativen, da diese ebenfalls Listerien enthalten können
  • Käse schnell verbrauchen, also innerhalb von zwei bis drei Tagen
  • Bei unverpacktem Käse nachfragen, ob er aus Rohmilch hergestellt ist
  • Käse richtig lagern: Um die Keimbildung zu erschweren, sind vier bis sechs Grad im Kühlschrank ideal.
  • Reibekäse nur frisch gerieben essen. Vorgefertigter Reibekäse hat sehr viel Oberfläche, auf der sich Mikroorganismen ansiedeln können.