Bio-Siegel - Die Bedeutung
So viel Sorgfalt steckt in Bio
Bio-Qualität, das sind strenge Vorgaben im Einklang mit der Liebe zum Produkt und zum Geschmack:
Die Richtlinien der Bio-Verbände garantieren durch biologische Landwirtschaft einen respektvollen Umgang mit der Umwelt und auch soziale Faktoren spielen eine Rolle. Damit dieses Engagement beim Schlendern durch die Regale auch erkannt wird, gibt es verschiedene Bio-Siegel, die uns als Verbraucher darauf aufmerksam machen. Doch bei der Vielzahl der unterschiedlichen Bio-Auszeichnungen und Siegeln, kann man schnell den Überblick verlieren. Doch keine Sorge! Was Bio-Qualität bedeutet und was hinter den Bio-Siegeln steckt, erklären wir Ihnen gerne:
Was macht Käse zu Bio-Käse?
So wie bei den meisten Lebensmitteln gibt es auch Käse in Bio-Qualität, dabei spielt die Sorte keine Rolle - jeder Käse hat das Potential, ein Bio-Käse zu sein. Der Unterschied zwischen konventionellem und Bio-Käse liegt in der Gewinnung der Bio-Milch von Kühen, die zertifiziert artgerecht gehalten werden. Bio-Siegel gibt es nur für den Käse, der vorgegebene Richtlinien einhält und Kriterien aus folgenden Bereichen erfüllt:
- Größe des Lebensraums und des Auslaufs der Tiere
- Gesundheit der Böden
- Futtermittel (Bio-Futter und frisches Gras)
- Festgelegte Herstellungsabläufe
Wer vergibt die Bio-Siegel?
Bei dem Begriff Bio handelt es sich um einen durch die EG-Öko-Verordnung geschützten Begriff. Bio-Käse wird daher anhand von festgelegten Kriterien dieser Verordnung überprüft. Das EU-Bio-Siegel und früher das Deutsche Bio-Siegel werden nach der Kontrolle und Zertifizierung des landwirtschaftlichen Betriebes und seiner Produktion vergeben, wenn alle Voraussetzungen erfüllt sind.
Neben diesen beiden Siegeln gibt es die Möglichkeit, sich bei den Bio-Erzeugerverbände zertifizieren zu lassen. Das sind Zusammenschlüsse von biologisch wirtschaftenden Bauern und Produzenten. Die strengeren Vorgaben der Verbände gewährleisten einen noch höheren Qualitätsstandard über die EG-Öko-Verordnung hinaus mit zusätzlichen Anforderungen und Kontrollmechanismen.
Die wichtigsten Bio-Siegel für Ihren nächsten Einkauf finden Sie hier:
EU Bio-Siegel
Vergabe durch: Europäische Union
Anzahl gelabelter Produkte: Sehr hoch
Fokus: Förderung der biologischen und ökologischen Landwirtschaft über klar definierte Regeln
Anforderungen: Mindeststandards für Bio-Lebensmittel aus EU-Mitgliedsstaaten und Landwirte, die nach den EU-Bio-Richtlinien wirtschaften. Hierbei müssen Betriebe nicht komplett ökologisch bewirtschaftet werden.
Wichtigste Kriterien:
- Ausweisung der Herkunft aller Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs aus dem ökologischen Landbau
- Exakte Rückverfolgbarkeit der Produkte/Zutaten bis hin zum Erzeuger
- Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutz- und Düngemittel
- Einschränkungen der höchstzulässigen Anzahl von Tieren pro Hektar
- Vorgeschriebener Anteil an biologischem Futtermittel sowie Verbot von präventiver Antibiotika-Gabe
- Verbot von Gentechnik
- Zulassung von 53 Zusatzstoffen (konventionelle Produkte in der EU: 316)
Bioland
Vergabe durch: Bioland Verband für organisch-biologischen Landbau e. V. als größter ökologischer Anbauverband in Deutschland (7.700 Erzeuger-Betriebe und über 1.100 Partnern aus Herstellung und Handel)
Anzahl gelabelter Produkte: Hoch
Fokus:
- Artgerechte Tierhaltung
- Regionalität
- Artenvielfalt
- Ressourcen-Effizienz bei Rohstoffen und in der Produktion durch Kreislaufwirtschaft
Anforderungen: Hoch
Wichtigste Kriterien:
- Gesamtbetriebsumstellung auf Bio vorgeschrieben
- Ausschließliche Verwendung von gentechnikfreien Lebensmitteln und Futter
- Strenge Beschränkung der Düngemenge
- Vorschrift eines großzügigen Weidegangs für Rinder
- 100 % Biofutter, mindestens 50 % des Futters vom eigenen Betrieb oder regionaler Kooperation
- Zulassung von 22 Zusatzstoffen
Demeter
Vergabe durch: Demeter e.V. als ältester Bio-Anbauverband Deutschlands (ca. 2.000 Landwirte und Demeter-Hersteller sowie 140 Vertragspartner aus dem Großhandel in Deutschland)
Anzahl gelabelter Produkte: Mittel
Fokus: Nachhaltige Form der Landwirtschaft und Impulse aus der anthroposophischen Lehre (Verpflichtung zur regelmäßigen Verwendung von Präparaten aus Heilkräutern, Mineralien und Kuhdung).
Anforderungen: Sehr hoch
Wichtigste Kriterien:
- Gesamtbetriebsumstellung auf Demeter-Prinzipien vorgeschrieben
- Vergabe des Siegels, wenn ein Produkt mindestens 95 % Bio- und 90 % Demeter-Zutaten enthält
- Verwendung von gentechnikfreien Produkten und 100 % Bio-Futter, davon 50 % hofeigenes Futter
- Strikte Vorgaben zu Pflanzenschutzmittel
- Strenge Beschränkung der Düngemenge
- Zulassung von 21 Zusatzstoffen
Deutsches Bio-Siegel
Hierbei handelt es sich um das bekannteste Siegel: Das deutsche Bio-Siegel. Es ist allerdings veraltet und wurde durch das EU-Bio-Siegel abgelöst. Durch die höhere Bekanntheit des sechseckigen Logos wurde der Markenschutz bis 2021 verlängert, darum darf es freiwillig noch zusätzlich zum EU-Bio-Siegel eingesetzt werden!